Konflikt, Kultur und Interpretation, 1996
Eine Diskursanalyse des öffentlichen Umgangs mit dem Nationalsozialismus

Studien zur Sozialwissenschaft Series, Vol. 168

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Language: German
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246 p. · Paperback
Die Studie basiert auf der Überlegung, daß der Nationalsozialismus das zentrale Bezugsereignis der deutschen politischen Kultur bildet. Die Legitimität des politischen Systems der Bundesrepublik bedarf einer beständig aufs Neue zu leistenden symbolischen Abgrenzung zum Nationalsozialismus. Der Umgang mit dieser Zeit ist aus diesem Grund normativ reglementiert. Wo frühere oder gegenwärtige Verfehlungen einzelner Repräsentanten des politischen Systems öffentlich bekannt werden, entbrennen Konflikte um die normative Angemessenheit ihrer Handlungsweisen. Die Akteure solcher Konflikte ringen in ihrem Bezug auf die Vergangenheit um Macht, Legitimität und Anerkennung in der Gegenwart. In diesen Auseinandersetzungen wird eine "legitime Sichtweise der Vergangenheit" erzeugt, die dem politischen Handeln der Gegenwart Optionen eröffnet und Restriktionen auferlegt. Die Erzeugung solcher Sichtweisen bildet den Gegenstand dieser Untersuchung.
Einleitende Bemerkungen - Vergangenheit im Kontext von Normalisierung und Dramatisierung: Ein Interpretationsrahmen - Anmerkungen zum methodisch/methodologischen Bezugsrahmen der Studie - Der Fall Globke: Legitimitätsbegründung durch Abgrenzung und Integration - Der Fall Filbinger: 'Endlich Schluß mit Heuchelei und Pharisäertum' - Der Fall Stolpe: Abgrenzung und Integration im Prozeß der Neuordnung des politischen Systems - Die Konflikte um Globke, Filbinger und Stolpe in vergleichender Perspektive - Abschließende Bemerkungen - Anhang.
Michael Schwab-Trapp ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fach Soziologie der Universität-GH Siegen.