Frankreich-Jahrbuch 1999, Softcover reprint of the original 1st ed. 1999
Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Geschichte, Kultur

Authors:

Language: German
Der zwölfte Band des Frankreich-Jahrbuches, den wir hier vorlegen, bildet die Fortsetzung einer Initiative des "Arbeitskreises sozialwissenschaftliche deutsche Frankreichforschung" beim Deutsch-Französischen Institut. Das Jahrbuch versteht sich als Beitrag der Wissenschaft zu besserer Frankreichkenntnis für eine größere Öffentlichkeit. Es ist also nicht als Sam­ melband für Spezialstudien angelegt. Diese sollen weiterhin dort erscheinen, wo sie hingehören: in den Zeitschriften der einzelnen Fachdisziplinen. Das Frankreich-Jahrbuch geht weiter. Es versucht, Zusammenhänge zu erschlie­ ßen und sie so darzustellen, daß sie für alle diejenigen aufschlußreich sind, die sich in Politik, Wirtschaft, Kultur und Bildung mit französischen Fragen befassen oder sich ganz allgemein für unseren wichtigsten Nachbarn interes­ sieren. Mit anderen Worten: Es will jenes Hintergrundwissen vermitteln, das zum Verständnis der Berichterstattung in den Medien, aber auch zur Erar­ beitung eigener Stellungnahmen erforderlich ist. Daher wird das Jahrbuch kontroverse Meinungen, wie sie selbstverständlich auch unter Frankreich­ Forschern bestehen, dokumentieren. Die Erschließung von Zusammenhängen ist nur unter zwei Vorausset­ zungen möglich. Zum einen erfordert sie einen multidisziplinären Ansatz. Wir verstehen Frankreich-Forschung nicht sozialwissenschaftlich im engeren Sinn. Ohne Beiträge zur Geschichte, Philosophie, Literatur, Kunst und All­ tagskultur ist die Entwicklung der französischen Gesellschaft nicht zu verste­ hen. Zum anderen wird es darum gehen, Frankreich nicht als freischwebende Monade (etwa aus der Sicht der sogenannten "Landeskunde"), sondern als integralen Bestandteil Westeuropas zu begreifen. Das bedeutet, neben den Eigenarten der französischenProblematik auch die Tendenzen zu untersu­ chen, die allgemeinerer Natur sind: Dies wirft Licht auf Strukturen, die der Alte Kontinent als Grundlage einer gemeinsamen Zukunft herauszubilden beginnt.
„Ich sehe das Frankreich des 21. Jahrhunderts ...“. Frankreichs Republik und Gesellschaft im Wandel.- Themenschwerpunkt: Krise des republikanischen Modells?.- Neorepublikanismus gegen die Krise der Republik?.- Die beiden republikanischen Modelle Frankreichs im 20. Jahrhundert.- Zur Debatte über die Parität zwischen Männern und Frauen: Argumente für eine neue Sicht der republikanischen Staatsbürgerschaft.- Laizität und republikanische Identität: Die Kopftuchaffäre als Auslöser und Ausdruck einer gesellschaftlichen Krise.- Diskursive Rehabilitierung des republikanischen Modells und Neoliberalismus-Kritik in der französischen Presse seit 1990.- Neorepublikanischer Diskurs und nationale Identität. Eine aktuelle Kontroverse.- Abschied vom Vorsorgestaat? Sozialpolitik und Zivilgesellschaft à la française.- Die Öffnung der politischen Entscheidungsprozesse in Frankreich: ein Umbau des Staates in europäischer Absicht?.- Beiträge.- Intellektuelle Faszination durch Frankreich. Ist Frankreich noch interessant?.- Vom Buch zur „Bibel“ der Frauenbewegung: „Das andere Geschlecht“ in der Bundesrepublik Deutschland.- Der Papon-Prozeß: Vichys ewige Wiederkehr?.- Lola rennt — aber filmisch läuft nicht mehr viel zwischen Deutschland und Frankreich.- Dokumentation.- Chronik Mai 1998–Juni 1999.- Sozioökonomische Basisdaten im internationalen Vergleich.- Ergebnisse der Europawahlen vom Juni 1999.- Deutschsprachige Literatur zu Frankreich. Ausgewählte Neuerscheinungen 1998/1999.- Abkürzungsverzeichnis.- Personenregister.- Zu den Autoren.