Gerechtigkeit, 1999
Interdisziplinäre Grundlagen

Coordinators: Dornheim Andreas, Franzen Winfried, Thumfart Alexander, Waschkuhn Arno

Language: English

54.22 €

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Publication date:
296 p. · 15.5x22.5 cm · Paperback
Gerechtigkeit ist ein Grundthema der politischen Philosophie seit Platon und Aristoteles bis hin zu John Rawls und Michael Walzer. Der Topos der Gerechtigkeit hat also stets politische Implikationen. Das gilt insbesondere für die Gerechtigkeitsdebatte im Blick auf die deutsche Vereinigung und ihre normativen Integrationsprobleme, zumal gerade in Ostdeutschland die Gerechtigkeitsvorstellungen weiterhin stark vom Gedanken der sozialen Gleichheit geprägt sind. Die Beiträge des Bandes sind hieran orientiert und entfalten in interdisziplinärer Weise einen Gerechtigkeitsdiskurs, der sich im Sinne einer neuen und innovativen Synergie aus philosophischen, soziohistorischen, soziologischen, politikwissenschaftlichen, feministischen, kommunikationstheoretischen sowie transnationalen Einsichtsgewinnen zusammenfügt.
Vorwort.- Zur Plurivalenz von Gerechtigkeitsdiskursen — Ein Problemaufriß.- Gleiche gleich und Ungleiche ungleich: Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit.- 1. Iustitia directiva und iustitia distributiva.- 2. Hobbes und Kant über distributive Gerechtigkeit.- 3. Verteilungsgerechtigkeit in der politischen Philosophie der Gegenwart.- 4. Transzendentale Güter.- 5. Das Gedankenexperiment des Gesellschaftsvertrages.- 6. Zwei Prinzipien der Verteilungsgerechtigkeit.- 7. Institutionalistische und individualistische Theorien der sozialen Gerechtigkeit.- Gerechtigkeit und Freiheit als Schlüsselbegriffe des Reformationszeitalters in Deutschland.- 1. Das Problem.- 2. Zwischen Freiheit und Leibeigenschaft.- 3. Gerechtigkeit zwischen Recht und Satzung.- 4. Freiheit und Gerechtigkeit als göttliche Rechtsordnung.- 5. Fragen an die Reformatoren.- Gerechtigkeit als sozialwissenschaftliches Thema.- Öffentliches Recht und öffentliche Gerechtigkeit in Deutschland nach der friedlichen Revolution.- 1. Friedliche Revolution — eine Gerechtigkeitsinitiative.- 2. Die Konsequenzen der Friedlichen Revolution im öffentlichen Recht.- 3. Öffentliche Gerechtigkeitsdefizite als Demokratieproblem.- Gerechtigkeitsaspekte postkommunistischer Transformationsprozesse. Eine Problemskizze.- 1. Facetten des Themas.- 2. Soziologie und Gerechtigkeit.- 3. Soziale Gerechtigkeit heute: Existentielle Sicherheit und staatsbürgerliche Gleichheit.- Wider verborgene Geschlechtlichkeit. Die maskuline Unterseite politischer Gerechtigkeitsdiskurse.- 1. Verblaßte Relevanz von Gerechtigkeitsbetrachtungen?.- 2. Hegemonie der Philosophie im Gerechtigkeitsdiskurs?.- 3. Semantische und methodologische Voraussetzungen einer geschlechterkritischen Sichtweise.- 4. Fragmente einer Begriffsgeschichte: vom bloßen„Pathos der Gerechtigkeit“ zu rationalen Gerechtigkeitskriterien?.- 5. John Rawls’ prozedurale Sicht von Gerechtigkeit.- 6. Michael Walzers nach Sphären „separiertes“ Gerechtigkeitsverständnis.- 7. Frauenbewegung oder: Stillstand der Geschichte sozialen Fortschritts?.- 8. Gibt es eine feministische Alternative der Theoretisierung von Gerechtigkeit?.- Kritische Gerechtigkeitstheorien und Ungerechtigkeit im Transformationsprozeß.- 1. Die andere Gerechtigkeit: E. Lévinas und J. Derrida bei Axel Honneth, Judith Shklar.- 2. Tugend, Schädigungsablehnung und Anständigkeit: Onora O’Neill und Avishai Margalit.- 3. Erprobungen: Gerechtigkeit im Transformationsprozeß.- Kommunikationsgerechtigkeit in der digitalen Gesellschaft.- Wege zu einer gerechten Weltordnung. Zur Lage der Weltgesellschaft im Zeichen der Globalisierung.- 1. Globalisierung, Interpretationen, Definitionen, Kontroversen.- 2. Gleichheit, Gerechtigkeit, Armut in den internationalen Beziehungen.- 3. Wege zu einer neuen und gerechten Weltordnung.- 4. Verteilungsgerechtigkeit: Die Nord-Süd-Beziehungen.- 5. Internationale Intergenerationengerechtigkeit im Licht der Forderung nach „Sustainable Development“ (SD).- 6. Fazit.- Die Herausgeber, die Autorin und die Autoren.
Die Herausgeber sind an der Pädagogischen Hochschule Erfurt tätig: Dr. Andreas Dornheim ist Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geschichte, Dr. Winfried Franzen ist Professor für Praktische Philosophie und Direktor am Institut für Philosophie, Dr. Alexander Thumfart ist Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Politikwissenschaft, Dr. Arno Waschkuhn ist Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte am Institut für Politikwissenschaft.
Gerechtigkeit als interdisziplinäres Problem