Kulturen des Kompromisses, 1999

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Language: English

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Publication date:
222 p. · 14.8x21 cm · Paperback
Das Thema ist alt, die Sache ist uralt. Seitdem über Bedingungen menschlicher Gesellschaft nachgedacht wird, traktieren Philosophen und Theologen die Frage, ob und wieweit der Kompromiß als nachgiebige Vereinbarung erlaubt oder geboten ist. Die politische Philosophie hat den Kompromiß stets im Auge gehabt, auf allen Feldern politischen Handelns und unter Bedingungen aller Regime. Seine Nähe zur liberalen Demokratie, zu einer toleranten Pädagogik und zu einer offenen Gesell­ schaft ist erst einhundert bis zweihundert Jahre alt, je nach den Perspek­ tiven, die man ins Auge faßt. Im Zuge der politischen Kultur-, Einstel­ lungs- und Werteforschung befaßt sich auch die Sozialpsychologie mit dem Thema Kompromiß. Und was die Sache selbst angeht: Der Kompromiß gehört zu den älte­ sten sozialen Erfindungen des Menschen. Er gründet in einer hinter das erste Auftreten des Menschen zurückreichenden biologischen Grund­ struktur von Gegenseitigkeit, verändert aber sein Erscheinungsbild in wechselnden politischen Kulturen und historischen Epochen. Es ist so­ mit unmöglich, ein Buch über ,den' Kompromiß zu schreiben, wenn­ schon es viele Bücher unter diesem Titel gibt. Schaut man näher hin, zeigt sich bei jedem Autor die Zeit- und Kulturabhängigkeit seiner Aspekte und Perspektiven. Das Buch beginnt mit einer Darstellung der Gegenposition zum Kompromiß: der Denk- und Handlungsmaxime des Entweder-Oder.
I. Zugänge.- 1. Dezisionismus: Deutsche Kompromißfeindschaft.- 2. Vormenschliche Kompromißkulturen.- 3. Kompromisse in Früh- und Hochkulturen.- II. Grundbedingungen.- 1. Reziprozität.- 2. Vertrauen.- 3. Zukunftsperspektiven.- III. Neue Kompromißkulturen.- 1. Frauen.- 2. Internationale Politik.- 3. Verhandlungssysteme.- IV. Kompromiß als neues Paradigma.- 1. Kompromiß als Kultur.- 2. Maximen und Regeln.- 3. Kompromiß als demokratische Norm.