Nomadische Bewegungen und die Symbolik der Krise, 1998
Flucht und Wanderung in der Weimarer Republik

Historische Diskursanalyse der Literatur Series

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Language: German
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279 p. · 15.5x22.5 cm · Paperback
luftigen< Entwurfen des Nomadischen, Transitorischen etc. - die im >Zeitalter der Globalisierung< auf prekare Weise modisch wirken - eine >dichte< Re­ konstruktion des Nomadischen an die Seite zu stellen, die sich notwendigerweise auf eine Analyse von Diskurs und Macht verwiesen sieht.
Vorbemerkung.- Nomadische Bewegungen — Faszination und Abwehr.- Wanderungsbewegungen und die Symbolik des Nomadischen — verschiedene Geschichten der 20er und 30er Jahre.- 1. Krisendynamik der Massengesellschaften — »Entwurzelungsnöte« und rassistische Lösungen?.- 2. Wanderungsbewegungen — diskursiver Gegenstand und Kollektivsymbolik.- 3. Interdisziplinäre Anschlüsse.- 4. Diskursive Formationen und Literatur.- »Wanderungsbewegungen«: Konturen eines interdiskursiven Gegenstands.- Das Feld der Wissenschaften I: Statistische Erfassung und symbolische Gesetzmäßigkeiten.- 1. Konjunkturen und Perspektiven einer Problematik.- 2. Bevölkerungsstatistik — Masse und Überfluß.- 3. Bevölkerungswissenschaft oder »biologische Politik«.- 4. Interdiskursive Vernetzungen: Mussolini — Spengler — Moeller van den Bruck, Burgdörfer und Grimm.- Theorie und Praxis des »Ventils«..- 1. »Spannung« und »Ausgleich« — Infragestellungen nationaler Grenzen.- 2. Nationale »Ventilierung« und Grenzfixierung.- 3. Szenarien der Krisenregulation — zwischen »Drosselung« und »Absperrung«.- Das Feld der Wissenschaft II: Soziale Hygiene und/oder Rassenhygiene.- 1. Vermischungsgrenze und Sieb.- 2. Stammbäume — Wurzeln — Wandertriebe.- 3. Eine »Vagantengeschichte«.- 4. Risikogruppen und Überträger.- »Vaganten« — interdiskursiv.- 1. Das eugenische »Sieb« in der Praxis und seine symbolische Strukturierung.- 2. Wandern zwischen Krankheit und Gesundheit — oder der »normale« Wandertrieb und seine Differenzierungen.- 3. Wandernde Identitäten in der Literatur: Vagabunden — Wandervögel — nationale Formationen.- Die Ereignisse — Flucht- und Wanderungsbewegungen in Krieg und Nachkriegszeit — »Ostjuden«.- 1. Die Ostgrenze als Vermischungsgrenze-ein deutscher Professor positioniert sich.- 2. Bevölkerungspolitik und Einwanderung im Parlament.- 3. Der Fall Werner Sombart — ein weiterer deutscher Professor.- 4. Kolonnen und Dämme gegen Fluten und Zerstreuungen.- 5. Abschiebung, Lager, Pogrome — der Kampf gegen nomadische Massen in Politik und Mediendiskurs zu Beginn der Weimarer Republik.- Fazit: »Lästige Ausländer« und Zerstreuungen vs. moderne Autozigeuner — interdiskursive Formationen und symbolische Äquivalenzen in den 20er Jahren.- Diskursive Fluchtlinien I: Joseph Roth — Position eines antimodernen Nomaden.- 1. Kleine Kämpfe gegen die symbolischen Fronten.- 2. Die »schwarze Schmach« und die »Flüchtlinge aus dem Osten«.- 3. Literarische Text-Räume des Nomadischen?.- Straßen der Mobilmachung: Heinrich Hauser — verwurzelt »hinterm Steuerrad« oder gesteuerte Entgrenzungen.- 1. Heimat und Identität in der Bewegung.- 2. Technische Landschaft und Autowandern -symbolische Instanzen moderner Identitätsbildung.- Diskursive Fluchtlinien II: Siegfried Kracauers »Ginster« — ein Text zur Zerstreuung.- Diskursive »Zwischen«-Räume.- Bibliographie.
Dr. Ute Gerhard lehrt Neuere Deutsche Literatur an der Universität Dortmund.
Zur Kollektivsymbolik der Weimarer Republik