Politik als Kampagne, 1998
Zur medialen Erzeugung von Solidarität

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Language: English

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367 p. · 15.2x22.9 cm · Paperback
In Mediengesellschaften folgt die soziale Konstruktion von Solidarität neuartigen Bedingungen und bringt neue, vor allem kampagnenförmig geplante und spektakulär inszenierte politische Kommunikationsformen mit sich. Ausgehend von theoretisch-konzeptionellen Überlegungen zum Solidaritätsbegriff, werden an zahlreichen Beispielen der neunziger Jahre Formen, Inhalte und soziale Trägerschaft massenmedialer Solidaritätskampagnen analysiert. Solidaritätskampagnen entstehen, so die zentrale These, als innovative Mobilisierungsstrategien in den Überschneidungszonen von Ökonomie, Politik, Kultur und Moral. Der strukturellen Entgrenzung öffentlicher Kommunikation entspricht eine Entgrenzung der sozial-räumlichen Ausweitung von Solidargrenzen in weltgesellschaftliche Dimensionen. Zugleich wird der normative Kern massenmedialer Solidarität zunehmend im Sinne eines allseits konsensfähigen Minimalismus ausgedünnt.
1. Solidarität in der Mediengesellschaft — Fragestellung der Arbeit.- 2. Aufbau der Arbeit.- 3. Methodisches Vorgehen.- Erster Teil: Was ist “Solidarität”? — Begriffsgeschichtliche und theoretisch-konzeptionelle Annäherungen.- 1. Zur politischen und sozialen Bedeutung des Begriffs im 19. Jahrhundert..- 2. Solidarität — Grundpositionen gegenwärtiger sozialwissenschaftlicher und sozialphilosophischer Debatten.- Zweiter Teil: Exemplarische Kampagnenanalysen.- 1. Zur symbolischen Konstruktion von Fremden- und Fernstenliebe in Social Ads und Social Spots.- 2. Benefiz und Heldenabenteuer — Solidaritätskampagnen als mediale Spektakel.- Dritter Teil: Humanitärethos und sozialen Trägerschaft.- 1. “Seid umschlungen Millionen” — zum moralischen Ethos massenmedialer Solidaritätsaufrufe.- 2. Prodesse et Delectare — Zu den Motivlagen von Adressaten, Darstellern und finanziellen Trägern.- Vierter Teil: Moral — Medien — Markt. Entdifferenzierung und ihre Auswirkung auf den Wandel politischer Kommunikation und Öffentlichkeit.- 1. Familienethos und öffentliche Moral. Zur Intimität des Politischen in massenmedialen Solidaritätskonstruktionen.- 2. Solidarität durch Medienspektakel? — Ambivalente Folgen massenmedialer Vermittlungsprozesse.- 3. Öffentlichkeit als Marktplatz — Solidarität durch Marketing?.- Literatur.- Abbildungsverzeichnis.
Dr. Sigrid Baringhorst vertritt derzeit eine Professur am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Gießen.
Solidarität durch PR-Kampagnen?