Journalistisches Handeln, 1994
Eine kommunikationstheoretisch begründete Kritik der Journalismusforschung

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Language: English

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441 p. · 15.2x22.9 cm · Paperback
Die Bedeutung des Journalismus für die moderne Demokratie findet in dessen wissenschaftlicher Erforschung bisher keine Entsprechung. Historisch hat die Zeitungs- und Publizistikwissenschaft sich seit jeher von den emanzipativen Ansprüchen des journalistischen Handelns distanziert, gesellschaftstheoretisch bezieht sie sogar, wie etwa die Mainzer Schule, eine ausdrückliche Gegenposition. Funktionalistische Ansätze schließlich unternehmen den paradoxen Versuch, eine Theorie des Journalismus ohne JournalistInnen entwerfen zu wollen. Die kompromißlose Kritik dieser Theoreme und ihrer Grundlagen versteht sich als Eröffnungsbilanz für eine Debatte, an deren Ende ein kommunikationstheoretisches Verständnis journalistischen Handelns stehen kann.
Vorbemerkung: Zum Programm der vorliegenden Arbeit.- I Prolegomena zum Verhältnis von Theorie und Praxis in den Sozialwissenschaften.- 1. Über das moderne Wissenschaftsverständnis — ein erkenntnistheoretischer Prolog.- 2. Gesellschaftstheorie und gesellschaftliche Praxis — ein propädeutischer Versuch.- 3. Die ‘Informationsgesellschaft’ als ‘Risikogesellschaft’ — ein Kristallisationspunkt der Gesellschaftstheorie.- Exkurs: Zum sozialwissenschaftlichen Selbstverständnis der Publizistikwissenschaft.- 1. “Selbstreflexion” als Rechtfertigungsstrategie.- 2. Versäumnisse des wissenschaftlichen Diskurses — ein Vorschlag zur Fachhistoriographie.- 3. Journalismus im Licht gesellschaftlicher Rationalisierung — ein kurzer Überblick.- II Rationalisierungstendenzen gesellschaftlicher Kommunikation.- 1. Öffentlichkeit als Prinzip — eine Prämisse zum Verständnis journalistischen Handelns.- 2. Die zeitungswissenschaftliche Distanzierung vom Journalismus.- 3. Journalismus und politische Öffentlichkeit in der Bundesrepublik Deutschland — eine vorläufige Annäherung.- III Publizistikwissenschaftliche Sichtweisen des Journalismus — eine Kritik.- 1. Krise der Massenkommunikation und wissenschaftliche Prosperität.- 2. Legitimismus: Wissenschaft gegen den Journalismus.- 3. ‘Teilhabe’ als Paradigmakandidat für die Journalismusforschung: Zwei Gegenentwürfe.- 4. ‘Ethik des Journalismus’ — eine präfunktionalistische Debatte über die Rationalität des journalistischen Handelns.- 5. Journalismus ohne Journalistinnen? Funktionalistische Versuche zur Journalismustheorie.- 6. Journalistische Rationalität unter den Zwängen der Moderne — Schlußbetrachtung.- Literatur.
Achim Baum ist Medienkritiker und freier Journalist in Berlin.